raum "Unsere Körper können ihre Geschichte nicht zurückgewinnen mit Hilfe des Tanzes, der nur auf Bewegungen und Haltungen des Körpers beruht. Mein Tanz ist ein Medium des Ortes, an dem ich tanze." (Min Tanaka)

Im Tanz sind Raum und Zeit unmittelbar konstituierende Elemente des Kunstwerkes. Bewegung ist nur über Zeit hinweg in einem Raum wahrnehmbar. Deshalb betrachten wir den Kunstraum Bühne als Labor zur Erforschung von Raum-Zeit-Modellen. Der menschliche Körper spiegelt dabei das Zeitlich-Räumliche auf der sinnlich-erlebbaren Ebene wider. Gleichzeitig wird durch ihn die Dimension der Humanität, der Berührbarkeit repräsentiert.

Ausgehend von diesen Gedanken haben wir uns für unser nächstes Projekt einen Ort ausgewählt, an dem Raum und Zeit einerseits eine ganz besondere Rolle spielen, andererseits selber eine ganz eigene Prägung erfahren: den Bremer Dom.

Wir setzen uns mit den unterschiedlichsten Aspekten dieses Gebäudes auseinander. Wir lassen die bewegende Statik seiner Architektur auf uns wirken. Wir spüren dem geschichtlichen Geist nach. Wir entwickeln Wege, die Bewegung des Schalls in diesem Raum, mit all seinen Reflexionen, Brechungen und Interferenzen sichtbar zu machen. Wir finden Möglichkeiten, den Raum in Höhe, Breite und Tiefe auszuloten. Wir sind in Dialog mit Kunstwerken, auf die wir dort treffen, und setzen unsere utopisch-kreative Energie hinzu. Bei all dem taucht immer wieder ganz von selbst die Frage auf, was heilig ist, auf die wir unsere Antworten geben.

Kurz wir verbinden uns mit Zeit und Raum an diesem Ort in unserer Gegenwart und lassen sie auf uns wirken, lassen sie uns bewegen, uns tanzen. Mit unserem Tanz zeigen wir das immense Potential dieses Gebäudes und seinen Spielraum auf, Möglichkeiten, die in ihm nach Verwirklichung verlangen.

Unsere Kompositionsmittel sind Bewegung, Choreographie, Musik und Improvisation. Mit Hilfe dieser setzen wir um, was dieser Raum in uns berührt, machen es in unserem Tanz sichtbar. Wir zeigen dem Publikum damit unsere Interpretation dessen, was wir an diesem Ort hören, sehen, spüren und empfinden.
tanz
altes neues
ruhe bewegung



Während der Ouvertüre begibt sich das Publikum selbst auf Entdeckungsreise und hat so Gelegenheit, was an einzelnen Plätzen getanzt wird aus unterschiedlichen Perspektiven auf sich wirken zu lassen. Im zweiten Teil sitzen die ZuschauerInnen an einem festen Platz mit Blick auf die grosse "Kirchenbühne": Da werden durch Architektur und Atmosphäre inspirierte Choreographien getanzt, Figuren und Bilder aus der Ouvertüre tauchen wieder auf, begegnen sich. Die spezielle Akustik öffnet die Ohren des Publikums, Visionen nehmen Gestalt an. Und wieder taucht die Frage auf: Was ist mir heilig?

Choreographie/Tanz/Kostüme/Musik: Florian Arens, Gerit Braun, Laurent Dubost, Marko Hefele, Oliver Lange, Debora Schlag, Katharina Wüthrich, Regie: Brigitte Jagg, Foto: Nina Wehnert, Gestaltung: Thomas Meier, Kontakt: + 49 179 2433601 Mit der freundlichen Unterstützung von der Waldemar-Koch-Stiftung, Stadt und Kanton Solothurn, katholische Kirchgemeinde Solothurn, Kulturfonds der OKE (National Versicherung und Migros Kulturprozent), Tribe Music

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